Tax Compliance in der Umsatzsteuer

Thema: Zoll & Außenwirtschaft
Seminar-Nr.: 3140




Dauer: 4 Stunden
Ort: Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft - Uhlandstraße 68, 22087 Hamburg
Referent(en): Thomas Dempewolf (BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Ihr Ansprechpartner
D. Ivan Jakubaschk

T: +49 40 37 47 64 - 55
F: +49 40 37 47 64 - 955

E: jakubaschk@ahv.de

Ein Tax Compliance Management System kann – wenn es angemessen und wirksam ist - steuerstrafrechtlichen Ermittlungen vorbeugen und vor dem Vorwurf des Organisationsverschuldens schützen, da es gegen das Vorliegen von Vorsatz oder Leichtfertigkeit sprechen kann. Die Anforderungen an die Dokumentation steuerlicher Sachverhalte und die steuerlichen Mitwirkungspflichten steigen stetig, so dass die fehlende Implementierung eines solchen Kontrollsystems mittlerweile kritisch anzusehen ist.

Unser Seminar informiert, wie ein Tax Compliance Management System in Bezug auf die Umsatzsteuer eingerichtet werden kann. Hierzu werden zunächst die Grundlagen zu Tax Compliance Management Systemen beschrieben, die rechtlichen Rahmenbedingungen inkl. des BMF-Schreibens vom 23.05.2016 erläutert und die Konzeption eines TCMS auf der Basis der Grundelemente des IDW-Prüfungsstandards 980 bzw. des IDW-Praxishinweises 1/2016 dargestellt. Im Anschluss wird ein mögliches Vorgehen aufgezeigt, das von einer Statusfeststellung über eine Teilbereichsanalyse, die notwendige Prozess- und Risikoanalyse bis hin zur Implementierung und ggf. Prüfung führt.

Die Umsatzsteuer als mittlerweile aufkommensstärkste Steuerart steht zunehmend im Fokus des Finanzamts und stellt daher regelmäßig einen Schwerpunkt bei der Einführung eines Tax Compliance Management Systems dar. Das komplizierte nationale und internationale Regelgeflecht führt häufig zu einem Gefühl der Rechtsunsicherheit, und eine fehlerhafte Beurteilung kann aus dem durchlaufenden Posten „Umsatzsteuer“ schnell einen echten Kostenfaktor machen.

Besonders kompliziert wird es, wenn Geschäftsvorfälle mit Auslandsbezug umsatzsteuerlich zu beurteilen sind. Trotz der fortgeschrittenen Harmonisierung innerhalb der EU bestehen Unterschiede in den nationalen Gesetzen – bei Drittlandsberührung wird es nochmals komplexer.

Im Hinblick auf die Teilbereichsanalyse und eine Risikokontrollmatrix für die Umsatzsteuer werden exemplarisch einige der in der Praxis vorherrschenden Risikofaktoren herausgegriffen. So wird bspw. ausgeführt, welche Nachweispflichten und Formalitäten aus umsatzsteuerlicher Sicht bei Lieferungen in und aus EU-Mitgliedstaaten oder in Bezug auf Drittländer beachtet werden müssen, um die Leistungen steuerfrei abrechnen zu können. Für innergemeinschaftliche Lieferungen werden die Gelangensbestätigung sowie die alternativen Nachweise dargestellt, für Ausfuhrlieferungen die Ausfuhrnachweise. Auch für nicht steuerbefreite Lieferungen werden die Pflichtbestandteile von Rechnungen dargestellt, um den Vorsteuerabzug beim Leistungsempfänger zu gewährleisten.

Im Hinblick auf die Erbringung bzw. Inanspruchnahme von Dienstleistungen werden neben den hierbei zu beachtenden Formvorschriften die Überprüfung von USt-IDNr. und das Reverse-Charge-Verfahren dargestellt.

Sie erfahren die umsatzsteuerliche Behandlung Ihrer Geschäftsvorfälle anhand von typischen Fällen aus der Praxis. Sie lernen dabei, ob Rechnungen ordnungsgemäß sind, was im Fall fehlerhafter Rechnungen zu tun ist, welche Buch- und Belegnachweise Sie zu führen haben, wie Sie Gestaltungsspielräume nutzen können und wie Sie Schäden aus Umsatzsteuernachzahlungen und Zinsbelastungen vermeiden können.


Seminarinhalte:
• Tax Compliance Management Systeme
   - Pflicht zur Einführung?
   - Rechtliche Rahmenbedingungen
   - Die 7 Grundelemente gem. IDW-PS 980 und PH 1/2016
   - Zusammenspiel eines TCMS mit den GoBD und der Verfahrensdokumentation
   - Mögliches Vorgehen zur Implementierung
   - (Beispielhaft:) Aufbau einer Risikokontrollmatrix für die Umsatzsteuer
• Innergemeinschaftliche Lieferungen
   - Definition
   - USt-IDNr. inkl. Bestätigungsverfahren
   - Nachweispflichten (Gelangensbestätigung, alternative Nachweise)
   - Spezialfall Reihengeschäfte und innergemeinschaftliche Dreiecksgeschäfte
• Innergemeinschaftliches Verbringen
   - Definition
   - Nachweispflichten
• Ausfuhrlieferungen
   - Definition
   - Nachweispflichten (Ausgangsvermerk, Alternativ-Ausgangsvermerk)
• Einfuhrlieferungen
   - Einfuhrumsatzsteuer, Vorsteuerabzug
   - Nachweispflichten
• Dienstleistungen
   - Definition, Ort der Leistung
   - Reverse-Charge-Verfahren
   - Nachweispflichten
• Papierrechnungen vs. elektronische Rechnungen
• Umsatzsteuerliche versus kaufmännische Gutschrift
• Zeitpunkt der Nachweiserbringung, Aufbewahrungsfristen, Fristen zur Rechnungsstellung

Aktuelle Termine


Beginn Preis
Donnerstag, den 06.06.2024 von 14:00-18:00 Uhr
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240 € / 290 €*Buchen
Montag, den 11.11.2024 von 14:00-18:00 Uhr
Details
240 € / 290 €*Buchen

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* Der erstgenannte Preis gilt für Teilnehmer aus Firmen, deren Verbände ein Kooperationsabkommen mit der AHV geschlossen haben.